21. Dezember 2022
Das HikMicro Raptor RQ50LN Wärmebild/Nachtsicht Fernglas mit Laserentfernungsmesser im Test
Das HikMicro Raptor RQ50LN im Test
Das HikMicro Raptor RQ50LN – Ein Gerät viele Möglichkeiten
Beim HikMicro Raptor RQ50LN handelt es sich um ein binokulares Beobachtungsgerät, welches als Wärmebild oder Nachtsichtgerät betrieben werden kann. Ebenso verfügt das HikMicro Raptor RQ50LN über einen integrierten Laser Entfernungsmesser. Auch besteht die Möglichkeit das HikMicro Raptor RQ50LN am Tag und in farbiger Darstellung als Fernglas zu nutzen.
Technische Details zum HikMicro Raptor RQ50LN
Eine 3,4 fache optische Grundvergrößerung und ein Sehfeld von 15,4 Metern auf 100 Meter sprechen eher für die Feldjagd. Eine 50 mm Brennweite, ein 640er-Sensor, ein1024er Display, eine hohe thermische Empfindlichkeit und eine Pixelgröße von 12 Micron sprechen für eine gute optische Leistung, dazu aber später mehr.
Der Laserentfernungsmesser hat einen maximalen Messbereich von 1.000 m und lieferte in der Praxis auch zuverlässige Ergebnisse.
Der integrierte IR Strahler des HikMicro Raptor RQ50LN arbeitet im 940er-Wellenbereich, was ihn somit in der Regel wildsicher macht.
Der Aufbau des HikMicro Raptor RQ50LN
Das 50 mm Objektiv wird von einem Objektivdeckel aus Kunststoff geschützt. Dieser kann anhand des Schiebers völlig geräuschlos geöffnet und geschlossen werden.
Ganz rechts sitzt die optische Linse. In der Mitte die thermische Linse. Links oben der Entfernungsmesser. Links unten der IR Strahler.
Insgesamt finden sich 6 gummierte Tasten auf der Oberseite des HikMicro Raptor RQ50LN welche ergonomisch gut platziert sind. Die äußeren Tasten weisen eine andere Formgebung als die mittlere Taste auf. Das hilft nochmals bei der Orientierung in der Nacht. Trotzdem bedarf es einiger Übung, bis man das HikMicro Raptor RQ50LN zuverlässig steuern kann.
Auch im Bereich der Okulare des HikMicro Raptor RQ50LN sind einige Einstellmöglichkeiten vorhanden. So zum Beispiel die Fokussierwalze welche dafür verantwortlich ist das Bild scharfzustellen. Hier hätten wir uns eine etwas präzisere Abstimmung gewünscht.
Die Okulare könnt Ihr in der Position unabhängig voneinander platzieren und sie so an die Anatomie Eurer Augen anpassen. Ebenso kann der Dioptrienausgleich vorgenommen werden.
Mittig zwischen den Okularen sitzt ein Sensor. Dieser erkennt, ob Ihr durch das HikMicro Raptor RQ50LN durchschaut oder nicht. Wenn nicht, geht das HikMicro Raptor RQ50LN in den Standby und schaltet das Display ab. Nehmt Ihr die Beobachtung wieder auf, schaltet sich das Display automatisch ein.
Zwei sehr dick gepolsterte Handschlaufen sorgen für einen guten Tragekomfort des HikMicro Raptor RQ50LN.
Auf der Unterseite noch der Anschluss zur Stativaufnahme.
Im hinteren linken Bereich sitzt der USB-Typ-C Anschluss zur Datenübertragung.
Die Stromversorgung des HikMicro Raptor RQ50LN
Das HikMicro Raptor RQ50LN wird mit gewöhnlichen 18650 Akkus betrieben, was wir als Vorteil sehen, da sie einfach zu beziehen und recht kostengünstig sind.
Insgesamt werden 3 Akkus für den Betrieb des HikMicro Raptor RQ50LN benötigt, welche durch einen Batteriecontainer aufgenommen werden.
Danach wird der komplette Container in die rechte Seite des HikMicro Raptor RQ50LN eingefügt und verriegelt. Zum Aufladen der Akkus dient das im Lieferumfang befindliche Ladegerät.
Mit dem HikMicro Raptor RQ50LN im Revier unterwegs
Natürlich waren wir mit dem HikMicro Raptor RQ50LN wieder im Revier unterwegs, um Euch die optische Leistung näherzubringen. Das HikMicro Raptor RQ50LN bietet mehrere Farbmodi im Wärmebildmodus. Die Bilddarstellung ist den HikMicro Monokularen sehr ähnlich. Eine stark gezeichnete Abbildung der Wärmesignatur im Vergleich zum Gelände, was natürlich auch für einen hohen Kontrast sorgt.
Hier seht Ihr mehrere Stücke Rehwild bei klaren Wetterverhältnissen. Durch den Entfernungsmesser können wir sagen, dass die Entfernung zu den mittleren Stücken in etwa 230 Meter beträgt.
Vier weitere Rehe bei guten Wetterverhältnissen. Die Entfernung zu den hinteren 3 Stücken beträgt etwa 390 m.
Auch wieder unser Keiler 3D Target auf 50, 100, 200 und 300 m Entfernung.
Die hybride Bilddarstellung des HikMicro Raptor RQ50LN
Hier können wir jetzt die hybride Bilddarstellung des HikMicro Raptor RQ50LN nutzen, um ein Stück sauber anzusprechen. Die Bildmodi sind im Menü einstellbar. Das heißt, Ihr könnt nur die Bildmodi, die Ihr auch wirklich nutzen wollt, auf die entsprechende Taste legen. In meinem Fall White Hot und den Nachtsichtmodus. Somit konnte ich mit einem Tastendruck zwischen den Bildmodi’s wechseln.
Die Waffen des Keilers sind im Nachtsichtmodus deutlich zu erkennen, im Vergleich zum Wärmebildmodus. Im 2-fachen Zoommodus ist die Bilddarstellung noch immer sehr gut.
4-fach hoch gezoomt entstehen die ersten Artefakte im Bild.
Nun nochmal im Wärmebildmodus des HikMicro Raptor RQ50LN auf 100 m. Jetzt wechseln wir wieder in den Nachtsichtmodus, um das Stück besser ansprechen zu können. Auch auf 100 m sind die Waffen des Keilers zu erkennen.
Der 2-fache Zoommodus des HikMicro Raptor RQ50LN fördert noch mehr Details der Waffen zutage.
Im 4-fachen Zoommodus bilden sich wieder deutliche Artefakte, aber trotzdem ist das Bild noch gut.
8-fach hoch gezoomt verliert das Bild deutlich an Schärfe und die Artefakte bilden sich stärker aus.
Hier noch ein Schwenk über große Feldflächen im Nachtsichtmodus mit dem HikMicro Raptor RQ50LN. Eine Rotte Sauen wäre hier mit Sicherheit auszumachen, da sie sich deutlich vom Hintergrund abheben würde. Das Dorf im Hintergrund ist ca. 3 Km entfernt. Alles in allem liefert das HikMicro Raptor RQ50LN im Nachsicht Modus eine wirklich solide Leistung.
Das HikMicro Raptor RQ50LN als Fernglas
Aber auch am Tag und in farbiger Darstellung könnt ihr das HikMicro Raptor RQ50LN wie ein Fernglas nutzen. Es hat natürlich nicht die optische Klarheit eines echten Fernglases, erweitert das Einsatzspektrum aber nochmals. Der Schornstein, den ich hier anvisiert habe, hat etwa eine Entfernung von 230 m. Das vorderste Dach ist 50 m weit entfernt.
Zoomen wir das ganze 2-fach digital heran, merkt man schon eine geringe Aufpixelung des Bildes und die Ziegel sind nicht mehr so scharf abgegrenzt wie zuvor.
4-fach hoch gezoomt verstärkt sich dieser Effekt und das Bild fängt an stärker zu verpixeln.
8-fach hoch gezoomt sind die Details der Schornstein, welcher wie gesagt 230 m entfernt ist, schon ziemlich verschwommen. Ohne ein Stativ wird es auch immer schwerer das ganze ruhig zu halten.
16-fach hoch gezoomt ist kaum frei Hand zu bewerkstelligen und auch die Bildqualität nimmt rapide ab. Die Artefakte überlagern das Bild und Details sind stark verschwommen.
Fazit zum HikMicro Raptor RQ50LN
Das HikMicro Raptor RQ50LN ist ein äußerst flexibles Gerät mit sehr weitem Einsatzspektrum. Es bietet neben der Wärmebildbeobachtung auch den Nachtsichtmodus inkl. IR Strahler.
Zudem können Entfernungen zuverlässig bis 1000 m gemessen werden. Durch den binokularen Einblick, also mit beiden Augen entsteht ein äußerst entspanntes Seherlebnis mit dem HikMicro Raptor RQ50LN. Gerade bei der Beobachtung auf dem Ansitz spielt das HikMicro Raptor RQ50LN seine Stärken aus.
Auf der Pirsch kann das HikMicro Raptor RQ50LN bedingt genutzt werden. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass die Grundvergrößerung hoch angesiedelt ist und somit weniger Sehfeld zur Verfügung steht. Ebenso trägt man hier über 1 Kg um den Hals und zudem ist es nicht gerade kompakt. Hier gibt es also elegantere Lösungen.
Die optische Leistung, die Entfernungsmessung und die hybride Bilddarstellung des HikMicro Raptor RQ50LN können jedoch voll überzeugen und wer ein binokulares Beobachtungsgerät mit Vollausstattung sucht, sollte hier definitiv einen Blick riskieren.
Wer noch mehr zum HikMicro Raptor RQ50LN sehen will, der findet in unserem YouTube Channel ein aussagekräftiges Video:
Hik Micro Raptor RQ50LN Wärmebild/Nachtsicht Fernglas mit Laserentfernungsmesser im Test
Falls Ihr weitere Fragen zum HikMicro Raptor RQ50LN oder auch zu allen anderen Fragen der Jagd habt, könnt Ihr Euch natürlich wie immer gerne an uns wenden. Bis dahin verbleibt das gesamte Team von Active Hunting mit einem kräftigen Waidmannsheil.