Ferngläser
Fernglas für die Jagd - aber welches?
Das Fernglas dient dem Ansprechen des Wildes und grundsätzlich ist es immer von Vorteil, ein gewisses Budget in ein Fernglas zu investieren. Dennoch macht die Digitalisierung auch nicht vor der Jagd halt. In früheren Zeiten war das 8x56 Fernglas ein unverzichtbares Tool für die Nachtjagd. In Zeiten von Wärmebild- und Nachtsichtgeräten haben die 8x56 Ferngläser jedoch immer mehr Anhänger verloren.
Der Trend geht immer mehr zu kompakteren Ferngläsern. Dies zeigt sich ebenso bei den Zielfernrohren.
Das 42er-Fernglas erlebt gerade eine Renaissance.
In puncto Lichtleistung und Vergütung sind wir jedoch ziemlich am Ende der Fahnenstange angekommen. Die Hersteller gehen daher dazu über, immer mehr Technik in die Ferngläser zu packen.
So zum Beispiel der Entfernungsmesser, welcher die Entfernung zum Ziel genau bestimmen.
Manche Hersteller kombinieren dies mit einem Ballistikrechner.
Das ZEISS Victory SF Fernglas bestimmt anhand verschiedener Messfunktionen des Entfernungsmessers eine Vielzahl relevanter Daten und berechnet daraus die genaue Einstellung für die ZEISS ASV des Zielfernrohres.
Swarovski bietet zum Beispiel mit dem Tracking Assistent eine Möglichkeit, den Anschuss wesentlich schneller zu finden. Durch eine Messung von der Schussposition zum Anschuss kann anhand der App ein punktgenaues Angehen praktiziert werden.
Viele werden wissen, dass es ohne Fixpunkte extrem schwierig ist, den Anschuss frei zu finden.
Es hat sich also auch im Bereich der Ferngläser viel getan und das alte 8x56 wird mit der Zeit immer weiter verschwinden.
Die Kernpunkte eines guten Jagdfernglases sind also:
- Hohe optische Leistung mit guter Randschärfe
- Robuste Verarbeitung
- Kompakt und nicht zu schwer
- Bei entsprechendem Budget mit Entfernungsmesser, Ballistik Computer, Tracking Assistent etc.
Jagd Fernglas für Jungjäger
Ein Fernglas gehört immer noch in die Grundausstattung eines Jägers. Wir haben es oft erlebt, dass Jungjäger zu Anfang noch recht unsicher sind. Das ist auch nichts Verwerfliches und führt dazu, dass nicht überstürzt an die Jagd herangegangen wird. Dennoch kann das Fernglas viel dieser Unsicherheit nehmen.
Ganz besonders die Entfernung zum Stück einzuschätzen braucht viel Erfahrung. Geht man über Jahre in einem Revier zur Jagd, kennt man es wie seine Westentasche und hat Fixpunkte, an denen man Entfernungen einschätzen kann.
Der Jungjäger kann sich mit einem integrierten Entfernungsmesser damit sehr leicht aus der Unsicherheit manövrieren. Kenne ich die genaue Entfernung, fällt es wesentlich leichter, einen Schuss anzutragen. Darum ist ein Entfernungsmesser für den Jungjäger ein äußerst nützliches Tool.
Aber auch bei der Ansprache des Wildes können Unsicherheiten auftreten. Habe ich vielleicht einen Knopfbock vor mir stehen? Handelt es sich um ein Schmalreh oder ist es doch eine führende Geiß? Die optische Leistung eines Fernglases kann auch hier wieder viel Unsicherheit nehmen.
Einen Knopfbock auf 100 m anzusprechen, hört sich leichter an, als es ist. Kommt dann noch Jagdfieber hinzu, kann es umso schwerer werden. Das ständige beobachten hat natürlich auch einen Lerneffekt. Stehen Geiß und Schmalreh beieinander, können anhand von Körperbau und der Spinne viele Erfahrungen gesammelt werden, was zu immer mehr Sicherheit beim Ansprechen führt.
Für den Jungjäger empfiehlt es sich daher ein Fernglas mit integriertem Entfernungsmesser zu wählen, welches zudem über eine gute optische Leistung verfügt, um das Ansprechen zu erleichtern.
Jagd Fernglas für erfahrene Jäger
Mit den Jahren nehmen die jagdlichen Erfahrungen in den allermeisten Fällen zu. So begibt man sich zum Beispiel nach Österreich zum Gams jagen oder nach Afrika zur Plains Game Jagd. Aber auch die Jagd auf den kapitalen Rothirsch stellt für manchen einen Lebenstraum dar. Hier wird ein Fernglas benötigt, welches eine sehr gute optische Performance bringen muss, um das Wild sauber ansprechen zu können. Natürlich wird dies in den meisten Fällen auch durch den Jagdführer gemacht, aber bei solchen Abenteuern zahlt sich ein hochwertiges Fernglas immer aus.
Auch sind die Schussdistanzen bei solchen Jagden größtenteils höher angesiedelt und ein Entfernungsmesser ist hier ein wirklich nützliches Tool. Hat man solche Erfahrungen gemacht und Schüsse auf 200 m oder gar 250 m angetragen, fühlt man sich auch im heimischen Revier deutlich sicherer und geht oft dazu über, die magische 100 m Marke zu überschreiten.
Auch das heimische Rehwild steht oft weiter entfernt und so kann mit einem entsprechenden Fernglas und der dazugehörigen ASV am Zielfernrohr auch weiter geschossen werden. Mit einer solchen Ausrüstung und den entsprechenden Schießfertigkeiten vorausgesetzt ist auch aus Sicht der Waidgerechtigkeit hier nichts einzuwenden. Darum sind für erfahrene Jäger eine ASV, ein Fernglas mit guter optischer Leistung und Entfernungsmesser/Ballistikrechner eine gute Wahl.
Welche Vergrößerung für das Jagdfernglas?
Hier gehen die Meinungen oft weit auseinander und natürlich sind Geschmäcker verschieden. Aber auch die Revierverhältnisse spielen eine wichtige Rolle.
Desto höher die Vergrößerung, umso kleiner wird mein Sehfeld. Ist die Vergrößerung niedriger, erhalte ich im Umkehrschluss ein größeres Sehfeld.
Man sollte sich immer die Frage stellen, wofür brauche ich das Fernglas, was sind meine primären Ziele, die ich damit verfolge und wie sind meine heimischen Revierverhältnisse.
Für eine reine Waldjagd ist ein 8-fach vergrößerndes Fernglas eine gute Wahl. Hierdurch wird auch ein ruhiges Beobachten ermöglicht, denn umso größer meine Vergrößerung ist, umso schwerer fällt es, frei aus der Hand zu beobachten. Es ist im Prinzip wie bei einer Kamera: umso mehr ich heranzoome, desto schwerer fällt es, das Bild ruhig zu halten.
Da im Wald die Entfernungen zum Wild meist geringer ausfallen, kann beruhigt zum 8-fach Fernglas gegriffen werden.
Gehen wir über zum Feldrevier, sind die Distanzen überwiegend höher angesiedelt. Hier spielen 10-fach oder sogar 12-fach vergrößernde Ferngläser ihre Stärken aus. Natürlich haben diese Ferngläser Einbußen im Sehfeld und das freie Beobachten fällt schwerer. Das Fernglas wird am besten auf einen kleinen Sandsack auf der Kanzelbrüstung oder beim Pirschen auf dem Zielstock aufgelegt. Dadurch kann ein ermüdungsfreies Beobachten des Wildes umgesetzt werden.
Wer sich ein Fernglas rein für die Auslandsjagd anschafft, sollte sich auch hier seine Gedanken machen, welche Anforderungen an die Optik gestellt werden. Dies hängt zum einen vom Reiseziel und zum anderen von den zu bejagenden Wildarten ab. Oft geben die Reiseveranstalter auch Empfehlungen für eine entsprechende Optik, sei es ein Fernglas oder ein Zielfernrohr.
Fernglas für die Jagd im Test bei Active Hunting
Natürlich testen auch wir ständig Ferngläser, um eine adäquate Beratung für unserer Kunden durchführen zu können. Sie suchen ein Fernglas für das heimische Revier, die Bergjagd oder die endlosen Weiten von Afrika? Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail oder rufen Sie uns an. Gemeinsam finden wir mit Ihnen das passende Fernglas für Ihr nächstes Jagdabenteuer.