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Was ist eine Flinte

Eine Flinte oder landläufig auch Schrotflinte genannt, ist eine Langwaffe mit glattem Lauf. Die Flinte ist in erster Linie dazu bestimmt, Schrotpatronen zu verschießen. Schrotpatronen haben kein Geschoss im klassischen Sinn, sondern enthalten je nach Kaliber und Vorlage dutzende Schrotkugeln. Die Stärke der Schrotkugeln variiert je nach Einsatzzweck. In deutschen Revieren findet eine Schrotstärke von 3 mm am häufigsten Verwendung.

Der Schrotschuss ist auf kurze Distanzen ausgelegt und die realistische Einsatzweite beträgt bei normaler Schrotmunition 35m.

Neben Schroten können aus Flinten auch Flintenlaufgeschosse verschossen werden.

Der Unterschied zwischen Büchse und Flinte

Der Unterschiede zwischen Flinte und Büchse besteht in erster Linie aus dem Lauf. Eine normale Flinte weist eine glatte Laufbohrung auf, wobei die Büchse hingegen über einen gezogenen Lauf verfügt.

Büchsen verschießen ein einzelnes Geschoss, bei der Flinte hingegen werden mehrere Schrotkugeln verschossen. Die Einsatzreichweite einer Büchse kann je nach Kaliber weit über 1.000 m betragen, wobei der Schrotschuss auf ca. 35 m effektive Anwendung findet.

Welche Flinte passt zu mir?

Diese Frage richtet sich ganz klar an die spätere Verwendung der Flinte. Möchte ich eine Flinte jagdlich oder eher sportlich nutzen?

Wo liegen die Schwerpunkte, wenn ich die Flinte jagdlich verwenden möchte. Welche Disziplinen möchte ich abdecken, wenn ich die Flinte sportlich nutzen möchte?

Auch die Schäftung der Flinte spielt eine wesentliche Rolle. Die Flinte muss zu den Körpermaßen des Schützen passen. Schaftlänge, Schränkung, Pitch und Senkung spielen hier eine große Rolle.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit sich einen Maßschaft anfertigen zu lassen, was jedoch mit sehr hohen Kosten verbunden ist.

Darum ist der optimale Weg, die Flinte vor dem Kauf selbst in Anschlag zu nehmen und sich fachlich beraten zu lassen.

Welche Flinte zum Tontaubenschießen

Beim sportlichen Tontaubenschießen dominiert in den meisten Fällen die Bockdoppelflinte. Bei diesen Flinten gibt es verschiedene Schaftformen so zum Beispiel z.B. Trap-, Skeet- oder den Sporting-Schaft.
Ebenso sind am Markt Modelle erhältlich mit verstellbaren Schaftrücken. Hierdurch kann der Schaft an die Maße und persönlichen Bedürfnisse des Schützen angepasst werden.

Die klassische Sportflinte verfügt des Weiteren über eine breitere Laufschiene als wir dies von Jagdflinten kennen. In aller Regel verfügen die Flinten über Wechselchokes und zudem über einen Stahlschrotbeschuss.

Das Schwungverhalten spielt beim Tontauben schießen eine wesentliche Rolle. Darum werden in der Regel Laufbündel mit meist 76 cm oder sogar 81 cm Länge genutzt. Da hohe Schussfolgen erreicht werden, sollten zur besseren Wärmeableitung die Laufschiene und die Laufverbindungsschiene ventiliert sein.

Welche Flinte für Jungjäger

Auch hier kann wieder gesagt werden: Die beste Flinte hilft nichts, wenn sie nicht passt. Darum ist es auch hier von Vorteil, die Flinte vor dem Kauf in Anschlag zu nehmen. Auch im jagdlichen Bereich dominiert die Bockdoppelflinte. Bei der Krähenjagd kommen vorwiegend halbautomatische Flinten zum Einsatz, welche über spezielle Tarnmuster verfügen. Gerade bei der Krähenjagd ist eine gute Tarnung das A und O.

Eine Jungjäger Flinte sollte die folgenden Anforderungen erfüllen:

  • Kaliber 12/76: Das Kaliber 12/76 ist mit weitem Abstand das am meisten vertretene Flintenkaliber in Deutschland. Auch gibt es die größte Auswahl an Munition im Kaliber 12. Ebenso Stahlschrotmunition steht in diesem Kaliber problemlos zur Verfügung. Somit bleibt man äußerst flexibel, wenn es um die Munitionsbeschaffung geht.
  • Stahlschrotbeschuss (Wasserjagd): Dies ist ein äußerst wichtiger Punkt, wenn es um die Jagd an Gewässern geht. Hier besteht in gewissen Gebieten ein Bleiverbot für die Jagd an Gewässern. Nach unserer Einschätzung wird ein generelles Bleiverbot kommen und darum sollte man in der heutigen Zeit keinesfalls eine Flinte ohne Stahlschrotbeschuss erwerben.
  • Zweiläufig: Von einläufigen Flinten würden wir abraten, es sei denn, es handelt sich um eine Selbstladeflinte. Die klassische Bockflinte verfügt über 2 Läufe, womit 2 Schuss schnell hintereinander auf der Jagd abgegeben werden können.
    Hier sollte auf Wechselchokes geachtet werden, damit die Flinte anhand der Chokes an die jagdliche Situation angepasst werden kann.
  • Ejektoren ja oder nein?: Ejektoren dienen dazu, die abgeschossene Schrothülse automatisch in hohem Bogen auszuwerfen, wenn die Waffe gebrochen wird. Nach unserer Ansicht ist dies auf der Jagd eher ein Nachteil.

Da die Hülsen automatisch ausgeworfen werden, landen diese natürlich in der Natur. Man sollte gerade in Zeiten des Umweltschutzes darauf achten, die Natur mit Respekt zu behandeln.

Somit müsste jede verschossene Hülse einzeln wieder gesucht und aufgehoben werden.

Ohne Ejektoren kann die Hülse einfach aus dem Patronenlager entnommen werden was sich natürlich aber auch negativ auf die Nachladezeit auswirkt.

Welche Flinte für IPSC?

Beim IPSC (International Practical Shooting Confederation) werden in den meisten Fällen halbautomatische oder Vorderschaftrepetierflinten verwendet.

Typische Vertreter unter den Selbstladeflinte für das IPSC Schießen wären:

  • Benelli M2 Speed
  • DERYA Arms Lion Practical
  • Beretta 1301 Competition Pro

Typische Vertreter unter den Vorderschaftrepetierflinten für das IPSC Schießen wären:

  • Benelli Nova tactical
  • Remington 870
  • Mossberg 590

Welche WBK für die Flinte?

Der Jäger erwirbt die Flinte anhand seines Jagdscheines, welche dann in die grüne WBK eingetragen wird.

Der Sportschütze kann die Bock, Quer oder Einlaufflinte auf die gelbe WBK erwerben.

Bei der Selbstladeflinte oder Vorderschaftrepetierflinte wird die grüne WBK inkl. Voreintrag benötigt.

Das Bedürfnis kann beim jeweiligen Schießsportverband beantragt werden. Mit dem genehmigten Bedürfnissantrag kann wiederum der Voreintrag in die grüne WBK bei der zuständigen Waffenbehörde erfolgen.

Was sollte ich beim Kauf einer Flinte beachten?

Wichtig wäre heutzutage ein Stahlschrot Beschuss, da ein Bleiverbot in naher Zukunft wohl unumgänglich ist.

Im Idealfall sollte eine möglichst hochwertige Flinte erworben werden, welche zu den Körpermaßen des Schützen passt. Man sollte sich auch auf eine Flinte festlegen, da eine langjährige Gewöhnung einen großen Vorteil in der Treffsicherheit schafft. Im optimalen Fall kann die Flinte vorher selbst in Anschlag genommen werden, um zu prüfen, ob die Flinte zum Schützen passt.

Wir würden zum Kaliber 12 raten, da hier die größte Auswahl an Munition zur Verfügung steht, sei es bleihaltig oder bleifrei.

Sollte eine Flinte speziell für die Krähenjagd angeschafft werden ist eine Selbstladeflinte mit Tarnmuster eine gute Wahl, da eine komplette Tarnung bei der Krähenjagd da A und O ist.

Wer wirklich eine optimal angepasste Flinte sucht, der sollte auf eine Maßschäftung zurückgreifen. Hierbei werden alle Maße des Schützen herangezogen, um die perfekte Symbiose zwischen Flinte und Schütze zu schaffen. Wir arbeiten eng mit der Firma Blaser zusammen und falls Sie an einer maßgeschneiderten Blaser Flinte Interesse haben, können Sie sich gerne an uns wenden.

Welche Lauflänge für die Flinte?

63 cm, 65 cm, 71 cm, 76 cm oder sogar 81 cm? Auch hier spielt wieder der Schütze eine wesentliche Rolle. Hier liegt das Schwingungsverhalten im Vordergrund. Es muss also jeder selbst durch mehrere Probeanschläge herausfinden, was einem am besten liegt. Aus jagdlichen Gesichtspunkten wird jedoch meist zu einem 71 cm oder 76 cm Lauf gegriffen. Schlussendlich ist es aber das Gesamtpaket, welches optimal zum Schützen passen muss.

Welche Schaftlänge für die Flinte?

Die Schaftlänge ist ein äußerst wichtiger Parameter beim Flintenkauf. Für einen Großteil der Jäger und Schützen ist eine Schaftlänge von 36,5 cm ideal. Das kann jedoch nicht pauschalisiert werden. Jeder Mensch ist anders und somit sollte auch die Flinte an die Körpermaße angepasst sein und nicht umgekehrt.