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6. April 2021

Das neue Pulsar Helion 2 XP50 Pro im Test und Vergleich

Das neue Pulsar Helion 2 XP50 Pro im Test und Vergleich

Das neue Pulsar Helion 2 XP50 Pro im Test und Vergleich

Pulsar hat nochmals seine Helion XP-Serie optimiert

Als vor drei Jahren die ersten Helion-XP-Geräte mit 640er Sensor rauskamen, war das ein gewaltiger Fortschritt im zivilen Markt für Wärmebildgeräte. Da Pulsar bekannt dafür ist, sich nicht auf seinen Lorbeeren auszuruhen, stellen sie auch regelmäßige ihre Premium-Serie auf den Prüfstand.

 

Technische Daten und Fakten – kurz und knapp erklärt

Im ersten Quartal 2020 hat Pulsar daher das ursprüngliche Helion XP50 mit einem thermisch empfindlicheren Sensor ausgestattet und Helion 2 XP50 genannt. Die Empfindlichkeit von Wärmebildsensoren wird als NETD-Wert (engl. Noise Equivalent Temperature Differences) bezeichnet und in Millikelvin (mK) gemessen. Die Sensor-Empfindlichkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Bilddarstellung. Umso kleiner der NETD-Wert ist, desto besser ist die Abbildungsleistung der Wärmebildkamera. Das Bild wird feiner und kleinere Details werden besser abgebildet. Der Sensor der Helion 2 XP50 weist einen NETD-Wert  von <40 mK auf – d.h. eine Verbesserung um ca. 20 mK oder ca. 33% mehr Empfindlichkeit im Vergleich zum Vorgängermodell Helion XP50. Beim Pulsar Helion 2 XP50 Pro geht man sogar noch einen Schritt weiter – Pulsar hat das Gerät mit einem Sensor ausgestattet, der einen NETD-Wert von <25 mK aufweist. Also haben wir auch hier nochmal eine Verbesserung um weitere 15 mK oder eben ca. 40% im Vergleich zum Vorgängermodell Helion 2 XP50.

Bei der Helion 2 XP50 Pro hat man aber nicht nur die thermische Empfindlichkeit des Sensors optimiert, sondern hat auch das Objektiv und dessen F-Zahl geändert. Die F-Zahl gibt das Verhältnis der Brennweite des Objektivs zum Durchmesser der Eintrittsblende an. Damit wird also die Lichtsammelleistung des Objektivs bestimmt, welche sich direkt auf die Empfindlichkeit des Wärmebild-Systems auswirkt. Je niedriger der F-Wert, desto besser ist das Objektiv. Wärmestrahlung ist nichts anderes als Lichtstrahlen – daher ist für Wärmebildgeräte eben gerade die Lichtsammelleistung der Objektive wichtig. Die „alten“ Helion XP-Modelle hatten hier bisher einen Wert von F1.2 – das Helion 2 XP50 Pro hingegen F1.0. Das wiederum hat einen entscheidenden Einfluss bei der Erfassung von Wärmestrahlung mit niedrigem Strahlungspegel. Doch was bedeutet das für den Anwender? Das lichtstarke F50/1.0 Objektiv der Helion-Pro-Serie weist höchste Entdeckungseffizienz auf und verschafft dem Nutzer unter sämtlichen Wetterbedingungen (Regen, Nebel, Sonne, etc.) ein detailliertes und vor allem kontrastreiches Bild.

 

Objektivlinse Helion XP

 

Entscheidend für die Leistung des Gesamtsystem ist aber nicht ein einzelner Wert wie der NETD-Wert oder die F-Zahl. Es ist vielmehr wichtig, dass alles zusammen harmoniert. Dazu gehört neben den oben definierten Werten beispielsweise noch die Software oder der verbaute Bildschirm. Hier wird aber diesem Bericht nicht weiter eingegangen, weil sich hier von der Helion 2 XP50 Pro im Vergleich zu den Vorgänger-Serien nichts Nennenswertes geändert hat.

 

Aber kommen wir jetzt mal von der Theorie zur Praxis…

Wir haben uns die 50er Geräte von Pulsar genauer angesehen und miteinander verglichen – namentlich handelt es sich dabei um folgende Geräte:

Vergleich Pulsar Helion XP

 

Die Testbedingungen stellten sich wie folgt dar:

  • Wildschwein in der Größe eines ca. 50 kg Überläufers
  • Entfernung des Wildschweins 100m und 300m
  • freies Feld, im Hintergrund Heckenstreifen auf ca. 350m und Waldrand auf ca. 700m
  • Wetterbedingen leicht bewölkt, ca. 10 Grad, trocken
  • Aufnahmen sind annähernd zeitgleich – also unter absolut identischen Bedingungen entstanden

 

Keiler mit Auto Test Pulsar Helion

 

Warum haben wir uns genau für diese Geräte entschieden?

Viele unserer Kunden stellen sich folgende Fragen:

  • Lohnt sich der Mehrpreis der Helion-XP50-Modelle im Vergleich zur deutlich günstigeren Helion 2 XQ50F?
  • Macht ein Upgrade von einem der „alten“ Helion-Modelle (XP50 und 2 XP50) auf das neue Helion 2 XP50 Pro Sinn und welches nehme ich bei einer Neuanschaffung?

Beide Fragen sind nur sehr subjektiv zu beantworten. Daher versuchen wir im Folgenden praxisnah zu Fakten und Vorteile der einzelnen Geräte zu erläutern und dem Leser eine Entscheidungshilfe für einen künftigen Kauf zu bieten.

 

1) Die UVP der Helion 2 XQ50F liegt bei 2.490,00 EUR, die der Helion 2 XP50 bei 3.150,00 EUR und die der Helion 2 XP50 Pro bei 3.590,00 EUR. Für ein XP-Modell sind somit 660,00 EUR bzw. für die Pro-Version sogar 1.100,00 EUR mehr fällig.

Dafür bekommt man ein schärfer gezeichnetes Bild bei beiden XP-Modellen. Dies liegt unter anderem an der höheren Sensorauflösung von 640×512 im Vergleich zum XQ50F von 384×288. Beim Pro-Modell kommt außerdem noch hinzu, dass die Abbildungsleistung deutlich klarer und kontrastreicher ist. Dies ist gut sichtbar auf den untenstehenden Bildern (1) und (2).

Ein weiterer entscheidender Vorteil der XP-Reihe könnte das größere Sehfeld sein. Mit der 2,5-fachen optischen Grundvergrößerung bekommt man ein Sehfeld von 21,8m auf 100m. Im Vergleich dazu kommt die Helion XQ50F mit der hohen 4,5-fachen Grundvergrößerung lediglich auf 13 Meter auf 100m. Das macht die XP-Modelle deutlich vielseitiger, was den jagdlichen Einsatz angeht. Zum einen ist das Sehfeld gerade bei der Jagd im Wald, aber auch in kleinstrukturierten Revieren mit vielen Hecken, Knicks oder Geländekanten von entscheidender Bedeutung. Mit einem geringen Sehfeld muss man das Wärmebildgerät gerade auf kurzen Entfernungen viel schwenken, um die Umgebung abzusuchen. Bewegung kann das Wild jedoch gerade auf nahe Entfernung gut wahrnehmen.

Die hohe Grundvergrößerung, welche ein geringes Sehfeld zur Folge hat, ist natürlich in weitläufigen Feldrevier dafür wieder von Vorteil. Hier hat man auf weite Entfernung sehr viel Potential noch die Wildarten (hier gerade Reh- und Schwarzwild) voneinander zu unterscheiden. In Sachen Entdeckungs- und Erkennungsreichweite steht das Helion XQ50F den beiden Helion 2 XP50 (Pro) Modellen in nichts nach (siehe auch Bild (2) auf 300m).

Kurz zusammengefasst: Helion XQ50F hat schwächen beim Sehfeld und der Bildschärfe, aber wenn es lediglich darum geht, auf möglichst weite Entfernungen im weitläufigen Feldrevier die Wildarten zu erkennen und zu unterscheiden, dann ist man mit dem deutlich günstigeren XQ50F sehr gut bedient und keinerlei benachteiligt im Vergleich zu den XP-Modellen – ein richtiger Entfernungsspezialist!

Bild 100m XP50 Pro
Bild (1)

 

Bild 300m Pulsar Helion
Bild (2)

 

Auch die Frage 2), ob sich ein Upgrade von den „alten“ Modellen auf das Helion 2 XP50 Pro lohnt, kann nur sehr subjektiv beantwortet werden, da man immer sehen muss, wie viel Mehrpreis zum neuen Pro-Modell fällig ist. Bei Neuanschaffung ist es klar – hier liegen ca. 440,00 EUR dazwischen. Aber wie sieht es aus, wenn man bereits ein Helion XP50-Modell besitzt? Wie viel bekommt man noch für seine „alte“ Helion XP und wie hoch ist dann der Aufpreis auf das Helion 2 XP50 Pro? Das wird sehr individuell sein – je nach Alter, Zustand und Verhandlungs- sowie Verkaufsgeschick.

Fakt ist: Beim neuen Helion 2 XP50 Pro bekommt man ein klareres und kontrastreicheres Bild als bei den beiden Vorgängermodellen. Dies wird noch deutlicher bei widrigen Wetterbedingungen (Regen, Nässe, Nebel). Die beiden Vergleichsaufnahmen auf 100m und 300m zeigen, dass der Unterschied zwischen dem Helion XP50 und dem Helion 2 XP50 – also den beiden „alten“ Modellen – bei guten Wetterbedingungen sehr marginal ist. Zum Pro-Modell hingegen sind Unterschiede in der Abbildungsleistung gut sichtbar. Gerade was Umgebung und Hintergrund angeht, ist hier ein Mehrwert abbildbar (siehe Wald im Hintergrund der beiden Bilder). Es zeigt, das kalte Objekte detaillierter dargestellt werden – das ist sicher auch hilfreich, um sich nachts bei der Pirsch zu orientieren oder bei der Ansprache und Bestätigung von Geweihträgern.

Was raten wir (subjektiv) also? Als das Helion 2 XP50 rauskam, haben wir immer von einem Upgrade vom Helion XP50 abgeraten – die Unterschiede waren einfach zu gering. Wenn man jetzt allerdings vor einem Neukauf steht, raten wir – wenn es das Budget zulässt – zum Helion 2 XP50 Pro. Auch das Thema Upgrade von den „alten“ Helions auf das neue Pro-Modell muss man neu beleuchten. Wenn man für sein „Altgerät“ einen Käufer hat, der einen fairen Preis dafür zahlt, dann sollte man tatsächlich über ein Upgrade nachdenken. Die Mehrleistung im direkten Vergleich wird deutlich sichtbar sein und rechtfertigen eine gewisse Differenz an Aufpreis (siehe auch Bild (1) und Bild (2)).

 

Hier zum Abschluss noch eine Aufnahme aus der “echten” Praxis. Wir haben das Gerät natürlich nicht nur unter gestellten Bedingungen getestet, sondern haben es aktiv auf Jagd geführt – und das mit sehr gutem Erfolg. Auch aus diesen Tests haben wir wichtige Erkenntnisse für diesen Bericht erhalten. Das Pulsar Helion XP50 Pro überzeugt einfach vollumfänglich in jeder Hinsicht – absolute Kaufempfehlung.

 

Bei weiteren Fragen meldet euch gerne unter den bekannten Kontaktwegen bei uns. Wir stehen euch bei diesem Thema und auch bei allen anderen Themen rund um Jagdausrüstung gerne zur Verfügung.

 

Waidmannsheil – euer Active Hunting Team

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